Zurück zu den Wurzeln: Betreiberwechsel bei „Grüne Insel“

Um zwei Uhr in der Früh aufstehen und um drei Uhr auf dem Großmarkt sein – auch sonnabends. So startet jeder Tag für Ozan En von der „Grüne Insel“ in der Markthalle.

Worüber sich andere beschweren würden, ist für den jungen Betreiber des traditionellen Obst- und Gemüsestands nicht einfach nur Arbeit, sondern Leidenschaft pur. „Ich bin hier aufgewachsen in der Markthalle. Ich liebe die Atmosphäre und die Kundschaft“, erklärt er.

Der 30-Jährige Deutschtürke hat Ende vergangenen Jahres den Stand vom langjährigen Inhaber Muzzafer Seyrek übernommen, der vielen als „Bananen-Opa“ in Erinnerung sein dürfte. Sein immer freundliches Lächeln, die grauen Locken und der Schnauzbart waren sein Markenzeichen. Altersbedingt hat sich Seyrek 2024 zurückgezogen und das Geschäft an Ozan En, seinem langjährigen Mitarbeiter, übergeben.

Muzzafer Seyrek führte jahrzehntelang den Stand „Grüne Insel“ in der Markthalle, bis er ihn an Ozan En übergab. Dessen Großvater betrieb schon in den Achtziger und Neunziger Jahren den Laden.

Für En ist die Beziehung zur Markthalle Hannover allerdings schon eine viel längere. War es doch kein geringerer als sein Großvater Necati Ada, der in den Siebziger Jahren die Grüne Insel gründete. Der Name begründet sich auf dem Nachnamen der Familie. „Ada“ ist türkisch und bedeutet übersetzt „Insel“.

„Mein leiblicher Opa hat damals den Stand eröffnet“, erklärt der Unternehmer. Seyrek, den Ada im Taxi als Fahrer kennenlernte, habe den Einzelhandel im Anschluss nach etwa zwanzig Jahren übernommen. „Und jetzt führe ich den Laden weiter“, erklärt En stolz und lächelt. Ein Kreis, der sich schließt.

Bei Ozan Ens „Grüner Insel“, die sein Opa begründete, gibt es ganzjährig schwarzen Trüffel zu kaufen. Im Winter, zur Weihnachtszeit, können Kunden auch den weißen Trüffel erstehen.

Ozan En führt zwei Läden in der Markthalle Hannover

Der engagierte Unternehmer führt auch „Ada“ Wild- und Geflügel seit vergangenem Jahr. Elke Tombrink hatte den Stand nach vielen Jahren in 2024 aufgegeben. Seitdem ist der Einzelhandel, der auch einen warmen Mittagstisch anbietet, ein richtiger Familienbetrieb. Auch Ozan Ens Cousin Ali Ada arbeitet hier. Gemeinsam führen sie mit viel Liebe die Arbeit von Tombrink fort und verkaufen regionale Waren wie Fleisch und Eier. Auch die traditionelle Hühnersuppe, frisch gekocht, gibt es nach wie vor täglich.

Und auch bei der Grünen Insel hat sich das Sortiment seit dem Betreiberwechsel nicht verändert. „Wir verkaufen täglich frisches Obst und Gemüse und das zu einer Top-Qualität“, schwärmt der gelernte Einzelhändler En. Vor allem die Flugware aus Italien, Südafrika, Peru und Thailand biete exotische Früchte, die an Frische nicht zu überbieten sind. „Besser als im Supermarkt“, sagt En stolz.

Aber nicht für die frischen Waren steht En jede Nacht auf, sondern für seine Kunden. Für sie bringt er die Einkäufe auch gerne zum Auto auf dem Parkplatz oder liefert sie nach Hause. „Der Kontakt mit unseren Kunden ist meine Motivation. Ob ganz klein oder Stammkundschaft – für sie alle gebe ich jeden Tag mein Bestes.“

Täglich frisch: Regionale und exotische Früchte machen das Sortiment von der „Grünen Insel“ aus.